Events 2006

"Welt der Spielfiguren"

In unserer diesjährige Weihnachtsausstellung, reisen Sie mit uns in die bunte Welt der Spielfiguren. Was sind eigentlich Spielfiguren? Spielfiguren sind figürliche Spielzeuge die Mensch und Tier darstellen. Zu ihnen gehören Indianer, Cowboys, Ritter, Soldaten oder auch Menschen die in ihrem Berufsbild dargestellt werden, die bekanntesten sind z.B. der Landwirt, umgangssprachlich auch als Bauer bezeichnet. Dazu kommen Tiere aus den heimatlichen Wäldern, Hof und Garten oder der Wildnis aller Kontinente. Nicht zu vergessen die Märchenfiguren oder Fabelwesen wie Zwerge oder Hänsel und Gretel.
In der DDR wurden Spiel- oder auch Aufstellfiguren von einigen bekannten Firmen hergestellt wie Lineol in Brandenburg, die später zum VEB Mechanische Spielwaren Brandenburg kam, der VEB Plaho Steinach oder Marolin und Lisanto, diese Firmen lieferten geleich die Namen der Figuren under denen sie im allgemeinen Sprachgebrauch bekannt sind wie Lineolfiguren, Lisantopferde, Marolinindianer oder Plahotiere. In den 50 bis Mitte der 60er Jahre waren die Figuren und Tiere aus Masse, einer Mischung aus Sägemehl, Leim und Kaolin die nicht feuchtigkeitsbeständig ist. Dadurch sind Massefiguren und Tiere leider nicht so gut zum spielen geeignet, da diese bedingt durch ihre Konstruktion bruchempfindlich waren, findet man heute selten Figuren die unbeschädigt sind. Wurden diese Figuren in feuchter Umgebung im Keller oder im Schuppen aufbewahrt war ihr Schicksal bald besiegelt, das im inneren der Figuren befindliche Gestell aus Eisendraht begann zu rosten und führte letztendlich zum aufreißen oder zum zerfallen der Figur. Dennoch haben Massefiguren und Tiere einen ganz besonderen Charme oder auch Flair, sie wirken wärmer und dadurch auch lebensechter.
Mitte der 60 Jahre des 20 Jh. kamen die ersten Kunststofffiguren in der DDR auf den Markt. Sie wurden bei den Menschen aus Gummi und die Tiere aus Polyäthylen oder aus Polystyrol, wie man es z.B. bei den Modelleisenbahnen finden, hergestellt. Diese Werkstoffe waren robuster und zu dem wetterfest, man konnte seinen Indianderstamm auch einem einem Regenguß aussetzen oder wenn die Gummifiguren sandig waren hat man sie abgewaschen und da waren diese wieder sauber. Bei den Indianern und Cowboys gab es bis mitte der 70 Jahre Pferde aus Polystyrol. Diese Pferde waren sehr schön gestalltet doch leider auch bruchempfindlich durch das harte Polystyrol. Ist solch ein Pferd zuboden gefallen konnte es zerrbrechen oder es verlor seinen Schwanz, daher sind "Lisanto" Pferde die kommplett und nicht irgend wie geklebt sind selten.
Doch was währen die Spielfiguren ohne ihr schönes Zubehör die Forts, Zelte, Burgen, Felsen oder die meißt großen Bauerhöfe, nich zu vergessen Bäume oder Zäune.




Kindergarten Langenwetzendorf zu gast im DDR-Spielzeugmuseum

Am 19.12 2006 besuchte uns der Kindergarten Langenwetzendorf. Dieser Besuch wird allen vor allem den Kindern in Erinnerung bleiben. Für die vier bis sechs jährigen war es ein Ereignis der besonderen Art, konnten sie zum ersten mal die Spielzeuge ihrer Eltern oder Großeltern bestaunen und sogar einige einmal ausprobieren.
Wir hatten nicht mit 32 Kindern gerechnet und teilweise wurde es etwas eng, durch gezielte Organisation meiner Frau konnten wir so den Ansturm und die Neugier der Kinder befrieden. Meine Frau führte die Mädchen durch unseren Ausstellungsraum zwei, der sich speziell dem Mädchenspielzeugen wie Puppenstuben, Kaufmannsläden, den Großpuppenspielzeugen wie Waschmaschine, Schleuder oder der Puppennähmaschinen widmet. Dieses Zimmer beherbergt auch eine im typischen DDR-Stil mit 90 cm großen Puppen gestaltete Kindergartengruppe. Sie erklärte den Mädchen wie die Waschmaschinen aus ihrer Kindheit funktionierten und daß man mit ihnen richtig Puppenwäsche waschen konnte. Viel Staunen gab es über einen vollfunktionsfähigen Puppenwaschautomaten der mittels Programmkarte die Waschprogramme wie bei Mamas original ablaufen läßt. Danach führte sie die Mädchen durch unserer Weihnachtsausstellung mit den Spielfiguren, da gab es ein großes Hallo als sie den Weihnachtsbaum mit den darunter liegenden Geschenken entdeckten und die beiden Puppen wovon eine in einem Tretauto saß welches sie bekommen hatte. Während dessen beschäftigten sich die Jungen mit der elektrischen Eisenbahn die hier klappernd, pfeifend ihre Runden drehte. Man durfte auch einmal Lokführer, Fahrdienstleiter oder auch Schaffner (Zugbegleiter) sein. Ein fahrender Bodenläufer, eine Lok die ohne Gleise auf dem Fußboden fährt und dabei Geräusche macht wurde bestaunt. Auch Opas alte Dampfmaschine oder Papas Gummiindianer waren bekannt und es wurde viel von Indianern, Cowboys und Rittern erzählt. Auch die Tiere und die Bauernhöfe wurden bewundert und es war für alle das Größte, die Plaho-Tiere durften auch einmal angefasst und betrachtet werden, was in anderen Museen nicht möglich ist. Damit war der erste Teil des Museumsrundgangs beendet. Jetzt stellte ich den Kindern die Frage ob jemand den Film oder die Geschichte vom Polar Express kennt, jetzt staunte ich, als sich nur ein Mädchen meldete, sie kenne den Film. Ich hatte damit gerechnet, daß mehr Kinder den Film kennen. Nun öffnet ich die Tür zu unserem kürzlich fertiggestellten Ausstellungsraum. Hier war für alle Kinder platz und wir konnten einige Fotos machen. Nun begann ich vom Polarexpress zu erzählen, da entdeckten die ersten auch schon die Modelleisenbahn die vorerst auf dem Fußboden aufgebaut ist. Nun reisten wir mit dem Polar Express ins Weihnachtsland. Ruhig und artig saß man da und staunte und lauschte der Geschichte des Polar Express, die auf Grund der etwas knappen Zeit nur angerissen werden konnte, dem Weihnachtsmann der ja bald kommt. Am Schluß gab es für alle noch eine kleine Leckerei. Einige der Kinder wollten gar nicht gehen, sondern am liebsten hier bleiben, um die ganze Geschichte vom Polar Express, seinen Passagieren und dem Weihnachtsmann zu hören.


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